Zum Video des Beitrags geht es weiter unten oder hier.
Saisonstart in „eckig“
Die Saison beginnt und bei einer der ersten Ausfahrten gerät man auf eine traumhaft schöne Kurvenstrecke. Es macht schon richtig Spaß, aber die ein oder andere Kurve führt dann doch zu einem beherzten Griff in die Bremse. Schade eigentlich, wäre garnicht nötig gewesen. Irgendwie „eckig“.
Das gute daran: Ich habe bemerkt, dass es nicht so richtig rund läuft. Das ist schon einmal eine der wichtigsten Voraussetzungen, um besser zu werden, sicherer zu fahren und dauerhaft Spaß am Motorradfahren zu haben. Eine gewisse Ehrlichkeit in der Beobachtung des eigenen Verhaltens.
Genau in diese Richtung geht auch mein Beratungsansatz, das business-focusing: Einen Weg finden zu „spüren“, ob das Geschäft im Alltag auf dem richtigen Weg ist. Wie kann ich dafür sorgen, dass ich aufmerksam werden, wenn etwas sich in die falsche Richtung entwickelt, ich vom gewünschten Kurs abgewichen bin? Die Lösung: Ich setze mir mess- oder beurteilbare Spielräume. Beim Motorradfahren nutze ich in aller Regel nur das rechte Drittel meiner Spur. Das hilft extrem, wenn einem beispielweise ein paar zweirädrige Kollegen entgegenkommen, von denen der letzte der Meinung ist er könne ruhig die Gegenspur mitbenutzen, wenn es ihm zu schnell geht. Böse Falle!
Im Geschäftsumfeld bedeutet das im Lauf der Zeit einen Satz an Indikatoren zu entwickeln, der klare Rückmeldung gibt, ob alles so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe. Oder wann ich zumindest nachfragen – und eben das Verhalten einzelner Mitglieder der Organisation verändern muss.
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung
Tja, und nun? Viele Wege fürhen nach Rom. Beim Motorradfahren könnte ich darauf vertrauen, dass viel fahren hilft und die Übung schon dafür sorgen wird, dass ich es besser mache. Und das stimmt sicherlich auch. Wenn die Saison fortgeschritten ist, die ein oder andere Ausfahrt bereits stattgefunden hat, werden sich auch meine Kurvenfähigkeiten verbessern.
Aber garnicht selten ist es für uns Menschen sehr schwer etwas „im laufenden Betrieb“ anders zu machen. Wir wickeln Geschäftsvorfälle nach dem gleichen Muster ab und wundern uns, dass nichts anderes dabei herauskommt. Dabei spielt es keine Rolle, was zu einer Verschlechterung des Ergebnisses geführt hat, wir selbst oder andere Parameter, die sich unserem Einfluss entziehen. Neben vielen anderen genialen Zitaten wird Einstein auch folgender Ausspruch zugerechnet: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Verhalten ändern – schnell und wirksam
Wie kann man nun aber das eigene Verhalten so ändern, dass bessere Ergebnisse entstehen. Der erste Schritt ist es, sich darüber klar zu werden wie ich „greifbar“ machen kann, wie wir in unserem Unternehmen etwas gemeinsam erreichen. Deshalb ist es bei der Beratung oft schon hilfreich Prozesse im Gespräch mit den Ausführenden abzubilden. Bereits dabei werden oft viele Erkenntnisse gewonnen.
Beim Motorradfahren würde es diesem Vorgehen entsprechen sich mal auf das zu fokussieren, was beim Fahren passiert. Unerlässlich ist es dabei aber auch, sich selbst Regeln zu geben, deren Einhaltung man überwachen kann. „Ich fahre auf dem rechten Drittel meiner Fahrspur!“ kann so eine Vorgabe sein. Dann bemerke ich recht schnell, wo ich vom Zielwert abweiche. Letzen Endes bleibe ich dabei aber immer in den Grenzen meiner eigenen Erfahrung und meines eigenen Wissens gefangen.
Den blinden Fleck überwinden
Wir können uns naturgemäß nur sehr bedingt selbst beurteilen. Wir stecken eben in unserer eigenen Haut und können nicht so einfach „von Außen“ auf unser Verhalten schauen. Dadurch entstehen „blinde Flecken“.
In dieser Situation kann der Blick und das Feedback eines Profis helfen: Sie sieht was man besser machen könnte und hat im besten Fall durch ihre Erfahrung eine Vielfalt an alternativen Verhaltensweisen im Angebot, die es gilt auszuprobieren und für die persönlichen Vorlieben zu adaptieren.
Der Motorradtrainer sieht wie wir Kurven fahren und gibt kleine Korrekturhilfen „Oberkörper mehr nach vorne!“ oder „Mehr aus den Schultern heraus lenken!“ Durch die extrem häufige Anwendung dieser Anpassungen in der Trainingssituation kann das Verhalten schnell korrigiert und durch die direkte häufige Übung wirksam in die „normalen“ Bewerungsabläufe umgesetzt werden. Das Ergebnis ist, dass man nach einem Tag intensiven Übens einen direkten Erfolg spürt, der sich auch im Alltag (beim normalen Fahren also) bemerkbar macht. Das Fahren wird stressfreier und wenn es wieder einmal „eckig“ wird, weiß man, worauf man zu achten hat.
busines-focusing für bessere Kurven
Nach einer Beratung durch uns sollten Sie also Ihr Verhalten im Alltag geändert haben, klare Regeln für alle Beteiliften entwickelt haben, wie wir zusammen arbeiten und viel besser wissen, wo Sie korrigierend eingreifen sollten, wenn es wieder mal „eckig“ wird im Geschäftsleben.
So gesehen basieren Unternehmensberatung und Kurventraining auf den gleichen grundsätzlichen Mechanismen das eigene Verhalten bewusst zu ändern und sich und sein Unternehmen sicherer durch kurvenreiche Strecken zu bringen. Viel Spaß dabei!
Fahren und leben Sie sicher!
Und hier das ganze noch einmal im Video zum zuschauen: